Sonner” oder “Kisser”

Mit dem heutigen Produkt reisen wir in eine Zeit, als es noch keine Handys gab, das Internet höchstens in den Science Fiction Serien wie “Raum­schiff Enter­pri­se” oder “Captain Future” exis­tier­te, Dieter Bohlen selbst noch auf der Bühne sang (und das meist schlech­ter als die Menschen, die er heute als talentlos bei DSDS verhöhnt) und es für Kinder unter 10 Jahren eigent­lich nur zwei Optionen bei der Wahl ihres Pau­sen­ge­tränks gab: “Capri-Sonne” oder “Sunkist”.

Durch diese Getränke wurden jahrelang die Klas­sen­zim­mer in zwei Gruppen geteilt. Die “Sonner” und die “Kisser”. Doch was steckt eigent­lich genau hinter den beiden Produkten. Ver­glei­chen wir einmal beide Getränke:

“Capri Sonne”
Das Getränk gibt es seit 1969 zu kaufen. Erfunden wurde es von der Rudolf Wild GmbH in Heidelberg/ Deutsch­land und war zu Anfang ein Sai­son­ar­ti­kel. Erst über die Jahre hinweg ent­wi­ckel­te es sich zu einem Ganz­jah­res­pro­dukt und wurde von den SiSi Werken in Eppelheim pro­du­ziert und abgefüllt. Große Bekannt­heit erreichte das Produkt ab Ende der 70iger Jahre, da man Muhammad Ali als Wer­be­fi­gur für Capri-Sonne gewinnen konnte.

Muhammad Ali lies sich daraufhin auch jahrelang Monat für Monat mit kar­ton­wei­se Capri Sonne beliefern.

Aber auch Sunkist hatte einiges zu bieten:

Als erstes gilt es wohl hier die außer­ge­wöhn­li­che Form zu nennen. Das Getränk gab es Anfangs nur als Sunkist-Dreieck zu kaufen, welches aus einem pyra­mi­den­för­mi­gen TetraPack bestand. Hatte man diesen leer getrunken, so war es fast schon Tradition, den Tetrapack nochmals mit Luft “auf­zu­bla­sen” und dann mit einem lauten Knall zu zertreten.

Der Name Sunkist leitet sich übrigens vom eng­li­schen “Sun-kissed” ab, welche bereits 1908 von der Mar­ke­ting­agen­tur Lord & Thomas New York ent­wi­ckelt wurde und als Mar­ken­na­me für Orangen höchster Qualität der Cali­for­nia Fruit Growers Exchange diente, welche sich dann 1952 in Sun­kist­Gro­wers Inc. umbe­nann­te, um sich näher mit dem Mar­ken­na­men Sunkist zu verbinden.

Anfangs gab es nur die Geschmacks­rich­tung “Orange” welche ertsmals in Lizenz von der Sunkist Grower Inc. mit Fir­men­sitz in Sherman Oaks/Kalifornien durch die General Cinema Corp. abgefüllt wurde. Mit der Zeit kam dann noch der Geschmack “Kiwi” und “Kirsch” hinzu.

1984 wurde dann die Lizenz an Del Monte verkauft.

1987 dann an die Cadburry-Schweppes Plc./England, die Sunkist bis heute durch Dr Pepper/Seven Up Inc. pro­du­zie­ren lässt.

Hin­ter­grund für die Ent­schei­dung zur Erst­ge­schmacks­rich­tung Orange war der anhal­ten­de Erfolg der Marke “Fanta” in den siebziger Jahren und eine weltweite Markt­for­schungs­stu­die, welche belegte, dass Orange der belieb­tes­te Geschmack unter den Erfri­schungs­ge­trän­ken war.

Seit beginn der Neunziger gibt es Sunkist nur noch in qua­tra­ti­schen Tetra­Packs, in Flaschen und Dosen.

Ich empfehle euch daher: Probiert beides und ent­schei­det euch zu welcher Gruppe ihr gehört. Seid ihr “Sonner” oder “Kisser”?

P.S.: Aktuell gibt es in einigen Edeka Märkten ein Sunkist Spezial, wo ihr euch das Orginal Sunkist aus den USA in der Dose für 1,59 € holen könnt.

Sunkist